Wichtige Unterlagen für den Immobilienverkauf: Was Sie als Verkäufer bereithalten sollten

Inhaltsangabe

Ein Immobilienverkauf erfordert nicht nur eine durchdachte Vermarktung, sondern auch eine vollständige und transparente Bereitstellung aller relevanten Unterlagen. In der folgenden Liste finden Sie eine Übersicht aller wichtigen Dokumente, die Sie als Verkäufer einer Immobilie bereithalten sollten. Einige Unterlagen sind gesetzlich vorgeschrieben, andere sind optional, erhöhen jedoch die Transparenz und das Vertrauen potenzieller Käufer. Zudem gibt es spezifische Dokumente, die in besonderen Fällen erforderlich sind, etwa bei denkmalgeschützten Immobilien, Erbbaurechten oder vermieteten Objekten.

Eine gut vorbereitete Dokumentation spart Ihnen Zeit und Ärger. Sie bietet Käufern eine fundierte Entscheidungsgrundlage, erleichtert die Preisverhandlung und den Finanzierungsprozess, vermeidet rechtliche Probleme und sorgt für einen reibungslosen Verkaufsprozess.

Pflichtunterlagen

  1. Grundbuchauszug
    Aktueller Auszug aus dem Grundbuch als Nachweis über die Eigentumsverhältnisse und eingetragenen Belastungen (z. B. Grundschulden, Wegerechte, Nießbrauchrechte) der Immobilie.
  1. Lageplan (Flurkarte)
    Offizieller amtlicher Plan zur Orientierung über Lage und Grenzen des Grundstücks. Er zeigt das Grundstück im Verhältnis zur Umgebung und dient oft als Grundlage für Vermessungen.
  1. Bauunterlagen
    Sämtliche Baupläne und Genehmigungen zum Gebäude. Dazu zählen:
    bemaßte Grundrisse (Raumaufteilung mit Maßen)
    Ansichten und Schnitte
    Wohnflächenberechnung
    Baubeschreibung (Details zur Bauausführung) sowie alle Baugenehmigungen (inkl. nachträglicher Genehmigungen für Umbauten oder Anbauten).
  1. Energieausweis
    Offizieller Nachweis über die Energieeffizienz des Gebäudes. Er darf beim Verkauf nicht älter als 10 Jahre sein und muss Kaufinteressenten spätestens bei der Besichtigung vorgelegt werden.
  1. Wohngebäudeversicherung
    Nachweis über die bestehende Gebäudeversicherung (Versicherungsschein oder Police). Diese belegt, dass das Haus gegen Schäden (z. B. Feuer, Leitungswasser, Sturm) versichert ist – oft kann der Käufer diese Police übernehmen.
  1. Messbescheinigung / Feuerstättenbescheid
    Aktueller Bescheid des bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers. Darin wird bestätigt, dass alle Feuerstätten (Heizung, Kamin usw.) geprüft und betriebssicher sind, und es enthält ggf. Auflagen oder Fristen für kommende Überprüfungen.

Weitere Pflichtunterlagen bei Eigentumswohnungen

Bei Eigentumswohnung (Teil einer Wohnungseigentumsgemeinschaft)
Beim Verkauf einer Eigentumswohnung sind neben den o. g. Unterlagen weitere Dokumente erforderlich, um dem Käufer Einblick in die Gemeinschaft zu geben:

  1. Teilungserklärung (mit Gemeinschaftsordnung)
    Notarieller Aufteilungsplan mit Text, der das Gebäude in einzelne Eigentumseinheiten aufteilt und die Rechte und Pflichten der Wohnungseigentümer (Gemeinschaftsordnung) festlegt. Daraus geht hervor, welche Bereiche Gemeinschafts- bzw. Sondereigentum sind.
  1. Aktuelle Hausgeld-/Jahresabrechnung und Wirtschaftsplan
    Die Jahresabrechnungen für die letzten 3 Jahre sowie die aktuellen Wirtschaftspläne der letzten 3 Jahre geben einen Einblick über die tatsächlichen und geplanten Kosten (Hausgeld) inkl. Instandhaltungsrücklage, und wie hoch monatliche Zahlungen des Eigentümers sind.
  1. Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen
    Kopien der Versammlungsprotokolle der vergangenen 3 Jahre geben Aufschluss über gefasste Beschlüsse (z. B. geplante Sanierungen, beschlossene Modernisierungen, Streitigkeiten) und den allgemeinen Zustand sowie anstehende Aufgaben in der Eigentümergemeinschaft. Dadurch erhält der Käufer Transparenz, die ihn nach dem Kauf betreffen würden.

Bei vermieteter Immobilie
Wenn die Immobilie zum Verkaufszeitpunkt vermietet ist (z. B. Einfamilienhaus mit Mieter oder Eigentumswohnung mit Mieter), sollten zusätzlich vorgelegt werden:

  1. Mietvertrag/Mietverträge
    Kopien der aktuellen Mietverträge, um die Mietkonditionen, Kündigungsfristen und Rechte/Pflichten des Mieters zu dokumentieren. Käufer erfahren so, zu welchen Bedingungen das Mietverhältnis besteht.
  1. Nebenkostenabrechnungen der letzten Jahre
    Abrechnungen der Betriebskosten gegenüber dem Mieter. Diese zeigen die jährlichen umlagefähigen Kosten und ob der Mieter Nachzahlungen oder Erstattungen hatte. Sie geben Einblick in die Wirtschaftlichkeit des Mietobjekts und eventuelle Mieteinnahmen (z. B. Höhe der Nettokaltmiete).

Optionale, aber empfohlene Unterlagen

Zusätzliche Unterlagen bei besonderen Fällen

Risiken beim Immobilienverkauf ohne vollständige Unterlagen

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